»Mythen der Antike: Prometheus und die Büchse der Pandora« von Luc Ferry, Clotilde Bruneau & Guiseppe Baiguera

Der zwölfte Band aus der »Mythen der Antike«-Reihe widmet sich der wahrscheinlich bekanntesten Sage aus der griechischen Mythologie, nämlich Prometheus und der Büchse der Pandora. Die Geschichte von Prometheus, der auf Zeus‘ Befehl an einen Felsen gekettet wurde, weil er den Menschen das Feuer brachte, dürfte vielen bekannt sein. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Sage enthält vieles, worüber es sich nachzudenken lohnt.

Doch bevor Zeus Prometheus bestraft, gibt der König der Götter dem Sohn des Titanen Iapetos die Aufgabe, Menschen zu erschaffen. Prometheus‘ Bruder Epimetheus ist für den Entwurf von Tieren verantwortlich. Alles geht so lange gut, bis Prometheus die Menschen mit Feuer ausstattet. Mit dieser Aktion zieht er Zeus‘ Zorn auf sich. Prometheus wird im Kaukasus an einen Felsen gekettet, wo ein Adler jeden Tag seine Leber frisst. Das Schlimme daran ist, dass die Leber immer wieder nachwächst und Prometheus bis in Ewigkeit dazu verdammt ist, aufs Neue die gleichen Qualen zu erleiden. Dazu kommt, dass Zeus der Meinung ist, dass die Menschen ebenfalls eine Bestrafung verdienen, deshalb lässt er Pandora erschaffen. Diese öffnet eine Büchse und lässt alle Übel der Welt los.

Wie man sieht, liefert die Sage viel spannendes Material. Außerdem gibt es vieles, worüber man nachdenken kann, weshalb der Comic immer wieder gelesen werden kann, ohne langweilig zu werden. Viele Aussagen brachten mich zum Grübeln, denn die Geschichte gibt einiges über das Menschsein preis. Der Aufbau des Comics folgt einer roten Linie, die sich nicht in verwirrenden Details verliert. Man kann der Handlung problemlos folgen und hat keine andere Wahl, als mit Prometheus mitzufiebern.

Neben Zeus kommen weitere griechische Götter vor. Einige von ihnen sieht man nur kurz, wie zum Beispiel Hades. Hermes spielt dagegen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Darüber hinaus trifft man auf Kratos und Bia, Athene, Iapetos und Herakles. An dieser Stelle fällt auf, dass alle Figuren wie Laufstegmodels gezeichnet sind. Die durchtrainierten Körper werden gekonnt in Szene gesetzt, sodass sie vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Eine Frau ist schöner als die andere und man fragt sich, ob eine Steigerung überhaupt noch möglich ist. Dies hat den Effekt, dass die Götter unnahbar und in allem überlegen wirken.

Fazit

Ich befürchte, ich werde nie genug von der »Mythen der Antike«-Serie bekommen! Jeder Band ist spannend und auf den Punkt gebracht. Mit »Prometheus und die Büchse der Pandora« wurde eine meiner Lieblingssagen sehr mitreißend umgesetzt. Ich freue mich auf weitere Bände!

 

 

Bibliografische Daten
Titel: Mythen der Antike: Prometheus und die Büchse der Pandora
Originaltitel: Prométhée et la boîte de Pandore
Szenario: Luc Ferry, Clotilde Bruneau
Zeichnung: Guiseppe Baiguera
Übersetzung: Harald Sachse
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-95839-289-2
Seiten: 56
Reihe: Mythen der Antike (Band 12)

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