»Mariah – Ganz ich selbst: Die Geschichte meines Lebens« von Mariah Carey und Michaela Angela Davis

»Mariah – Ganz ich selbst« von Mariah Carey & Michaela Angela Davis hat mich angesprochen, weil ich mich in letzter Zeit für Autobiografien verschiedener Musiker*innen interessiere. Was die Karriere von Mariah Carey (*27.03.1969) angeht, so muss ich gestehen, dass ich sie nie besonders beachtet habe. Früher bin ich immer nur zufällig über ihre Songs gestolpert, wenn sie zum Beispiel im Radio oder im Fernsehen liefen. Dennoch wurde ich plötzlich hellhörig und neugierig, als ich gesehen habe, dass Mariah ihre Autobiografie veröffentlichen wird. Durch das Buch versprach ich mir mehr über die Sängerin mit neunzehn Nummer-Eins-Hits zu erfahren.

Mariahs Autobiografie besteht aus vier Teilen plus Prolog und Epilog. Die vier Teile sind wiederum in Kapitel gegliedert. Einige Kapitel sind in Abschnitte unterteilt. Jedes Kapitel hat einen Titel, der den Inhalt auf den Punkt bringt. Es gibt keine bestimmte Reihenfolge, weshalb es immer wieder Sprünge in der Zeit gibt. Dabei konzentriert sich Mariah auf bestimmte Lebensabschnitte, die sie geprägt haben. Einige Themen kommen immer wieder vor und ziehen sich durch das ganze Buch. Andere Themen sind dagegen bereits nach einem Kapitel abgehackt.

Besonders oft geht Mariah auf ihre Eltern und die beiden Geschwister ein. Die Sängerin redet nicht lange um den heißen Brei herum und erzählt, wie schwierig und turbulent ihre Kindheit war. Schon als kleines Mädchen musste Mariah sehr tapfer sein, da ihre Familie von einem Problem ins nächste stolperte. Unter anderem hat Mariah miterlebt, wie ihre Eltern sich geschieden haben und wie ihr Bruder und ihre Schwester sich auf einen zwielichtigen Pfad begeben haben. Darüber hinaus wurde die multikulturelle Familie immer wieder mit Rassismus konfrontiert.

Bereits im jungen Alter begeisterte sich Mariah für das Singen und schrieb eigene Songtexte. Sie wusste ganz genau, was sie später werden wollte und ließ sich von ihrem Ziel von niemandem und nichts abbringen. Dies fand ich sehr beeindruckend, denn Mariah hatte kein leichtes Leben und auch niemanden in ihrer Familie, der sie unterstützte. Als Mariah erwachsen wurde, konnte sie nichts mehr aufhalten, ihrem Vorhaben zu folgen. Und hier gelangen wir zu dem zweiten großen Thema, das immer wieder in der Autobiografie aufgegriffen wird, nämlich Mariahs Ehe mit Tommy Mottola.

Leider war die gemeinsame Zeit mit dem ehemaligen Vorsitzenden und CEO von Sony Music Entertainment anders, als Mariah ursprünglich erwartet hat. So berichtet sie von Höhen, aber auch ganz vielen Tiefen und wie sie es wieder geschafft hat, negative Erfahrungen ins Positive umzuwandeln. Sowohl bei diesem Thema, als auch bei einigen anderen, nutzt Mariah die Gelegenheit und geht auf einige Gerüchte und Vorwürfe ein. Sie stellt einiges klar und man merkt, wie lange ihr manche Themen auf der Seele gebrannt haben.

Am coolsten fand ich, dass Mariah passend zu einigen Situationen aus ihrem Leben Passagen aus ihren Songs eingefügt hat. Dies macht nochmal deutlich, wie wichtig für sie das Singen ist und dass Musik für sie eine Chance ist, Dinge, die ihr passiert sind, zu verarbeiten. Darüber hinaus gibt es einen sechszehnseitigen Bildteil, der einige spannende Aufnahmen enthält. Alles in einem fand ich die Autobiografie sehr informativ und muss gestehen, dass ich Mariah Carey früher falsch eingeschätzt habe. Die Autobiografie hat meine Meinung komplett verändert.

Fazit

»Mariah – Ganz ich selbst« von Mariah Carey & Michaela Angela Davis hat mich angenehm überrascht. Ich empfehle das Buch allen, die Mariah Carey besser kennenlernen wollen, aber auch denjenigen, die sich für die Pop-, Hip-Hop- und R&B-Musik der 1990er und Anfang 2000er Jahre interessieren.

 

 

Bibliografische Daten
Titel: Mariah – Ganz ich selbst
Originaltitel: The Meaning of Mariah Carey
Autorinnen: Mariah Carey & Michaela Angela Davis
Übersetzung: Constanze Wehnes
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-21831-4
Seiten: 448 (16 S. Bildteil)

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