»Elle(s) 1: Die Neue(n)« von Aveline Stokart und Kid Toussaint
© Splitter Verlag

Auf den ersten Blick ist Elle eine ganz normale Jugendliche. In Wirklichkeit ist sie aber alles andere als gewöhnlich. Der Start an der neuen Schule verspricht zunächst einen reibungslosen Neuanfang, begleitet von Freundschaften, einer aufkeimenden Romanze und einem harmonischen Miteinander. Doch nach und nach enthüllt sich ein faszinierendes Geheimnis, das ihre Freunde in Staunen und Verwirrung versetzt. Hinter Elles vermeintlich normalen Fassade verbergen sich fünf einzigartige Persönlichkeiten, jede in ihrer eigenen lebendigen Farbe. Die zentrale Frage, die den Comic »Elle(s) 1: Die Neue(n)« von Aveline Stokart und Kid Toussaint daher durchzieht, ist: Wer ist die wahre Elle?

Story

Der Comic führt uns in Elles Leben ein, als sie an ihrer neuen Schule ankommt und gewährt anschließend Einblicke in Elles Zuhause, was uns mehr über ihre familiäre Situation und Hintergründe verrät. Mit fortschreitender Handlung rückt das, was Elle beschäftigt, immer stärker in den Vordergrund. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und wir beginnen zu erahnen, dass Elle mehr verbirgt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die Offenbarung von Elles Persönlichkeiten und ihren unterschiedlichen Eigenschaften stellt einen zentralen Wendepunkt im Comic dar.

Erzählstil

Der Erzählstil zeichnet sich durch eine geschickte Kombination aus allgemeinen Themen, die für jeden Teenager relevant sind, und spezifischen Aspekten aus, die Elle als Hauptfigur eine besondere Tiefe verleihen. Einerseits werden universelle Themen wie Freundschaft, Verliebtsein und Selbstfindung behandelt. Andererseits werden auch tiefgründige Themen angesprochen, die speziell Elle betreffen und die der Handlung eine besondere Komplexität verleihen. Obwohl das Artwork und die Farbgestaltung des Comics eine gewisse Leichtigkeit und Unbeschwertheit vermitteln, bin ich der Meinung, dass der Erzählstil durch eine starke emotionale Aufladung überrascht.

»Elle(s) 1: Die Neue(n)« von Aveline Stokart und Kid Toussaint
»Elle(s) 1: Die Neue(n)« von Aveline Stokart und Kid Toussaint © Splitter Verlag
Und sonst so?

Positiv ist, dass der Comic am Ende einen Überblick über die verschiedenen Persönlichkeiten von Elle bietet. Ich finde aber, dass ein zusätzlicher sachlicher Erklärungsteil ebenfalls hilfreich wäre, um einen objektiven Blick auf das Hauptthema zu werfen. Ich finde, es wäre besonders wichtig, da der Verlag eine Altersempfehlung ab 12 Jahren ausspricht. Wenn ich diesen Comic mit 12 gelesen hätte, hätte er mich höchstwahrscheinlich sehr verwirrt zurückgelassen. Es könnte aber auch sein, dass diese Vorgehensweise bewusst gewählt wurde, um in Folgebänden tiefer in das Thema einzutauchen.

Artwork

Aveline Stokart ist die kreative Kraft hinter dem beeindruckenden Artwork. Ihre Zeichnungen sind ein herausragendes Merkmal des Comics. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, in einen animierten Zeichentrickfilm einzutauchen, da die Illustrationen so lebendig und dynamisch sind. Das Einzigartige und Besondere an diesem Artwork ist jedoch die Art und Weise, wie es das Hauptthema des Comics überträgt. Dabei nutzt Stokart verschiedene Farben, um die unterschiedlichen Persönlichkeiten von Elle darzustellen.

Fazit

»Elle(s) 1: Die Neue(n)« von Aveline Stokart und Kid Toussaint ist ein fesselnder Young-Adult-Comic, der vielschichtige Themen des Teenagerlebens behandelt. Das Artwork und die Idee des Comics sind beeindruckend, doch aufgrund des tiefgründigen Hauptthemas ist er möglicherweise besser für ältere Jugendliche und nicht bereits für 12-Jährige geeignet.

 

 

Bibliografie
Titel: Elle(s) 1: Die Neue(n)
Originaltitel: Elles 1 – La Nouvelle(s)
Szenario: Kid Toussaint
Zeichnungen: Aveline Stokart
Übersetzung: Désirée Schneider
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-96792-760-3
Seiten: 96
Altersempfehlung des Verlags: ab 12 Jahren
Reihe: Elle(s) (Band 1 von ?)
Nächster Band: Elle(s) 2: Universell(e)

 

Werbung | Rezensionsexemplar

 

 

 

Meine Rezensionen zu anderen Comics mit Jugendlichen