»Sheets – Am Ende bleibt uns nur ein Bettlaken« von Brenna Thummler

Als ich das Gespenst in der Waschmaschine auf dem Cover von »Sheets – Am Ende bleibt uns nur ein Bettlaken« von Brenna Thummler gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich den Comic unbedingt lesen will. Auch der Titel hat mich sehr neugierig gemacht, denn ich war mir nicht ganz sicher, ob es in dem Buch um Geister oder etwas anderes geht.

Im Mittelpunkt steht Marjorie Glatt. Sie lebt zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Vater. Unten in ihrem Haus betreiben sie einen Waschsalon, welches hauptsächlich von Marjorie geführt wird. Das Mädchen geht aber nicht nur zur Schule und hält die Wäscherei am Laufen, sondern es ist gleichzeitig die treibende Kraft der Familie, die alles am Laufen hält. Als ob das schon nicht genug wäre, kommen noch einige familiäre Dinge, die Schule und ein Mann, der den Waschsalon sabotieren will, hinzu. Das setzt der 13-jährigen Marjorie selbstverständlich sehr zu.

Die dadurch entstehende Stimmung bringt das Artwork sehr gut rüber, denn Marjories Gesichtsausdruck zeigt unmissverständlich, dass sie gerade nicht die glückliste Zeit ihres Lebens hat. Marjories Mundwinkel sind stets nach unten gezogen und ihre Augen haben einen sehr traurigen Ausdruck. Dennoch steckt sie ihren Kopf nicht in den sprichwörtlichen Sand, sondern zieht immer alles tapfer durch, was ich an ihr sehr bewundert habe.

Wie bereits erwähnt, steht nicht nur Marjorie im Vordergrund. In dem Comic geht es auch um Gespenster, sowohl im übertragenen als auch im buchstäblichen Sinne. Zum einen gibt es ein Gespenst, das sowohl in der menschlichen Welt als auch in der Geister-Welt unterwegs ist. Die Darstellung der Letzteren fand ich besonders spannend, da ich Geister in Literatur grundsätzlich immer interessant finde. Darüber hinaus wird die Frage angeschnitten, ob nicht alle Verstorbenen als Geister existieren, was wiederum das Thema Trauer nach sich zieht.

Am Artwork haben mir vor allem die niedlichen Gespenster-Zeichnungen gefallen. Sie sind so süß, dass ich sie am liebsten knuddeln würde. Die Kolorierung ist bei mir ebenfalls auf Beifall gestoßen, da ich Pastellfarben mag. Die Illustrationen verleihen dem Comic eine Leichtigkeit, die die schwierigen Themen etwas erträglicher macht. Andernfalls würde der Comic wahrscheinlich einen sonst vollkommen herunterziehen.

Fazit

»Sheets – Am Ende bleibt uns nur ein Bettlaken« von Brenna Thummler ist ein lesenswerter Comic, der zum Nachdenken über das Leben und dessen Vergänglichkeit bringt. Der Comic hat mir sehr gefallen, denn er zeigt, dass man immer an sich glauben und nie aufgeben sollte, egal wie schwierig oder aussichtslos die Lage zu sein scheint.

Bibliografie
Titel: Sheets – Am Ende bleibt uns nur ein Bettlaken
Originaltitel: Sheets
Autorin: Brenna Thummler
Zeichnungen: Brenna Thummler
Übersetzung: Matthias Wieland
Verlag: Crocu (Cross Cult)
ISBN: 978-3-98743-012-1
Seiten: 240

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