»Western Legenden: Billy the Kid« von Bec, Negrin, Leoni & J. Nanjan
Nach Wyatt Earp ist Billy the Kid der zweite Revolverheld, der in den Mittelpunkt der »Western Legenden«-Reihe gerückt wird. Dabei konzentriert sich der abgeschlossene Einzelband vor allem auf die ‚Schlacht von Lincoln‘ im Jahr 1878. Das Szenario stammt aus der Feder von Christophe Bec. Die Zeichnungen liefern Emanuela Negrin und Lucio Leoni.
„Wichtig ist, ob ich so schnell ziele, wie man mir nachsagt, nicht, wie groß ich bin.“ – Seite 70, »Western Legenden: Billy the Kid«
Der Wilde Westen hatte viele Outlaws hervorgebracht. An einige von ihnen erinnert man sich auch heute, da sie sowohl im Film als auch in der Literatur immer noch präsent sind. Einer von ihnen war Henry McCarty alias Wiliam H. Bonney alias Billy the Kid. Doch kein anderer wirft noch so viele Fragen auf, wie Billy. Vieles, was man über ihn weiß, reimte man sich mehr oder weniger zusammen, denn einiges blieb im Verborgenen. Zu seinen Lebzeiten kursierten verschiedene Geschichten über Billy und man weiß bis heute nicht, was davon tatsächlich wahr und was falsch ist.
Billys Geburtsjahr, nämlich 1859, zählt zum Beispiel zu den wenigen Dingen, über die man sich sicher zu sein scheint. Beim Datum sieht es aber wieder ganz anders aus. Vermutlich wird Billy für immer ein Mysterium bleiben. Dies könnte der Grund dafür sein, dass der Comic Billys schwammige Vorgeschichte nicht aufgreift und erst dann einsetzt, als der Gesetzlose schon erwachsen ist und einen gewissen Ruf hat. Vor allem stehen aber die Geschehnisse vor, während und nach der ‚Schlacht von Lincoln‘ im Vordergrund.
»Western Legenden: Billy the Kid« besteht insgesamt aus acht Kapiteln. Der Comic ist sehr actionreich und spannungsgeladen, da sich die Lage mit jeder Seite zuspitzt. Neben Billy the Kid lernt man im Laufe der Geschichte viele weitere Personen kennen, womit der Protagonist etwas in den Hintergrund gerückt wird. Eigentlich erfährt man recht wenig über Billy. Eins wird aber schnell deutlich: dass er aufgrund seines Äußeren oft unterschätzt wurde und dass er das zu seinem Vorteil nutzen konnte. Die Zeichnungen von Emanuela Negrin und Lucio Leoni sind sehr dynamisch gestaltet und man hat oft das Gefühl, die Geschehnisse aus nächster Nähe zu betrachten.
Fazit
»Western Legenden: Billy the Kid« geht zwar nicht in die Tiefe, was den Background des Protagonisten eingeht, aber man bekommt einen äußerst spannenden Western. Ich freue mich auf die weiteren Bände aus der »Western Legenden«-Reihe!
Bibliografische Daten
Titel: Western Legenden: Billy the Kid
Szenario: Christophe Bec
Zeichnungen: Emanuela Negrin, Lucio Leoni
Farben: J. Nanjan
Übersetzung: Harald Sachse
Verlag: Splitter
ISBN: 978-3-96792-054-3
Seiten: 72
Reihe: Western Legenden (Band 3)
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