»Wächter der Drachen« von Robin Hobb

Robin Hobb hat zwar schon etliche Fantasy-Bücher veröffentlicht, dennoch ist »Wächter der Drachen« mein erstes Buch von ihr. Auch wenn es bei mir etwas gedauert hat, bis ich endlich ein Buch von der Autorin gelesen habe, bin ich froh, es getan zu haben. Der erste Band aus der »Regenwildnis-Chroniken« hat mich angenehm überrascht hat, auch wenn es am Anfang nicht so aussah, da die erste Hälfte des Buches etwas zäh war.

Doch kommen wir zunächst zu der Story. Der Titel verrät bereits, dass es um die Wächter der Drachen geht. Doch wozu brauchen Drachen überhaupt Wächter? Tja, die Drachen in diesem Buch sind anders, als man es aus Filmen und Büchern eigentlich gewohnt ist. Sie sind nicht stark und übermächtig, sondern kränklich und mit Defekten, weshalb sie auf Hilfe angewiesen sind. Hier kommen die Wächter bzw. Hüter ins Spiel, denn sie sollen auf die Drachen auf ihrer Reise in die geheimnisvolle Stadt Kelsingra aufpassen.

Auch wenn es in »Wächter der Drachen« um mehrere Drachen geht, steht vor allem die Drachin Sintara im Mittelpunkt. Da man sie von klein an kennenlernt, kann sehr gut beobachtet werden, wie sie sich im Laufe der Geschichte verändert. Besonders interessant fand ich, dass man an ihren Gedanken teilhaben durfte. Allgemein fand ich es sehr erfrischend, wie Robin Hobb in ihrem Buch die Drachen darstellt. Damit meine ich sowohl das Aussehen und die Eigenschaften, als auch die Kommunikation.

Spannend war auch das Zusammenleben von Drachen untereinander als auch mit den Menschen. Einige Menschen sind sogar imstande Drachen zu verstehen, was das Miteinander sein enorm erleichtert. Jedoch sind Menschen und Drachen nicht frei von Vorurteilen, wodurch es oft zu Konflikten kommt. Aber auch untereinander sind die Drachen ständigem Konkurrenz- und Überlebenskampf ausgeliefert. An dieser Stelle wird sehr gut klar, dass Menschen und Drachen viele Gemeinsamkeiten haben, obwohl sie unterschiedlich sind. Beide kämpfen täglich um das Überleben und müssen schauen, wo sie bleiben.

Außer Drachen gibt es auch einige spannende Figuren. Zunächst ist da Thymara, ein taffes Mädchen aus der Regenwildnis, das in ihrem Heimatdorf wie eine Aussätzige behandelt wird. Dann gibt es Alise, eine junge Frau, die sich sehr für die Drachen interessiert und am liebsten jede freie Minute mit ihnen verbringen würde. Alises Ehemann Hest kann dagegen überhaupt nichts mit Drachen anfangen, da ihn als Kaufmann ganz andere Dinge interessieren. Sein Freund und Vertrauter Sedric mag Sauberkeit und wenn alles nach Plan läuft. Kapitän Leftrin hat weder etwas mit Drachen am Hut noch ist er ein Kaufmann, aber ist ein geselliger Typ, der sich mit seiner Crew gern in Abenteuer stürzt.

Wie bereits erwähnt, ist die erste Hälfte des Buches etwas zäh und ich war mir nicht sicher, ob sich noch etwas Gutes entwickeln würde. Die einzelnen Handlungsstränge schienen zunächst keinen Zusammenhang zu haben und ich wusste nicht, in welche Richtung das Ganze gehen sollte. Außerdem gibt es einen Zeitsprung, der nicht gekennzeichnet ist und der sich erst beim Lesen erschließt, was mich etwas irritiert hat. Schafft man es bis zur zweiten Hälfte des Buches durchzuhalten, dann werden alle Unklarheiten beiseite geräumt und das „Puzzle“ nimmt immer mehr Form an. Ab hier fiel es mir sogar schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da mich die Geschichte so sehr mitriss, was ich mir zu Beginn nicht vorstellen konnte.

Fazit

Trotz einiger Startschwierigkeiten, die sich bis zur Mitte des Buches gezogen haben, ist es »Wächter der Drachen« von Robin Hobb doch noch gelungen, mich zu überzeugen. Besonders gut, hat mir dabei die Darstellung der Drachen gefallen. Ich freue mich schon auf den zweiten Band!

 

 

Bibliografische Daten
Titel: Wächter der Drachen
Originaltitel: Dragon Keeper (Rain Wilds Chronicles Book 1)
Autor: Robin Hobb
Übersetzung: Simon Weinert
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3256-7
Seiten: 608
Reihe: Die Regenwildnis-Chroniken (Band 1)
Fortsetzung: Stadt der Drachen

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