»Children of Blood and Bone« von Tomi Adeyemi

Seit elf Jahren gibt es keine Magie mehr in Orïsha. König Saran ließ alle, die über magische Kräfte verfügten, töten. Doch es gibt noch Hoffnung. Die 17-jährige Zélie ist die Einzige, die die Magie zurückholen kann. Sie begibt sich auf eine gefährliche Reise, die ihre letzte sein könnte. Wird Zélie ihre Mission erfüllen oder wird sie scheitern?

»Children of Blood and Bone« von Tomi Adeyemi ist der Auftakt der gleichnamigen Trilogie. Da ich über dieses Buch viel gehört habe, wollte ich es lesen und schauen, was hinter dem Hype steckt. Meiner Meinung nach ist das Cover sehr schön gestaltet. Darauf ist ein Mädchen zu sehen, das Zélie zu sein scheint, weil sie genauso aussieht, wie Zélie im Buch beschrieben wird. Am Anfang des Buches gibt es eine Karte von Orïsha, die zwar ganz nett anzusehen ist, aus meiner Sicht aber unnötig war, da ich mir die Orte auch so gut vorstellen konnte. Gleich danach gibt es eine Auflistung verschiedener Clans, die ebenfalls etwas überflüssig ist, weil nicht alle Clans im Buch vorkommen, weshalb sie am Anfang nur verwirrt.

Erzählt wird aus drei verschiedenen Ich-Perspektiven, was mich allgemein überhaupt nicht gestört. In letzter Zeit erscheint es mir sogar als ziemlich abwechslungsreich, wenn mehrere Figuren zu Wort kommen. Es wird allerdings etwas problematisch, wenn man die Figuren beim Lesen nicht unterscheiden kann, wie es bei diesem Buch der Fall ist. Ich musste oft nachschauen, welche Figur gerade am Erzählen ist, weil ich das Gefühl hatte, dass immer nur eine Figur erzählen würde.

Als erstes kommt Zélie zu Wort. Sie lebt mit ihrem Bruder Tzain und ihrem Vater in einem kleinen Dorf. Ihre Mutter hat Zélie in der sogenannten Blutnacht verloren. Zélie ist seitdem auf Rache aus und wird durch die Unterdrückung ihres Volkes durch den König jeden Tag in ihrer Wut bestärkt. Man merkt bereits nach wenigen Sätzen, dass sie temperamentvoll und impulsiv ist. Besonders zu Beginn der Geschichte handelt sie schneller, als sie denkt, weshalb sie oft in brenzlige Situationen gerät.

Die zweite Protagonistin ist die anfangs schüchterne Prinzessin Amari. Sie ist die Tochter vom König Saran, der die Magie hasst. Zu behaupten, dass Amari sehr streng erzogen wurde, wäre noch untertrieben. Erst als sie nicht mehr unter Beobachtung ihrer Eltern steht, kann sie sich frei entfalten und hat nicht ständig Angst, etwas falsch zu machen. In meinen Augen hat Amari sich am meisten von allen Figuren entwickelt, unter anderem auch, weil sie immer selbstbewusster wurde und aus sich herauskam.

Neben den beiden Protagonistinnen wird auch aus Inans Sicht erzählt. Er ist Amaris Bruder und Sohn von König Saran, was deutet, dass er der Thronfolger ist. Inan will seinen Vater zwar stolz machen, dennoch ist er sich meistens nicht sicher, was er genau will. Immer wenn ich dachte, ich würde wissen, was er als Nächstes tun wird, hat er genau das Gegenteil gemacht, was mich an ihm sehr irritiert hat.

Auch wenn manche Begriffe mich am Anfang etwas durcheinandergebracht haben, konnte ich mich schnell in die Welt von »Children of Blood and Bone« hineinversetzen. Das Buch lässt sich extrem leicht lesen. Die Handlung schreitet sehr schnell voran, wodurch es nicht langweilig wird. Allerdings merkt man ziemlich schnell, worauf das Ganze hinausläuft, wenn man bereits einige Fantasybücher gelesen hat. Die Autorin hat somit das Rad zwar nicht neu erfunden, aber die Intensität, mit der sie auf die Themen Diskriminierung, Hautfarbe und Rassismus eingeht, sticht sehr heraus und macht deutlich, was Adeyemi dazu bewegt hat, diese Geschichte zu schreiben. Mord, Tod und Gewalt sind in diesem Buch keine Seltenheit und die emotionale Kälte mancher Figuren, ließ mich manchmal wirklich erschaudern. Weniger gelungen sind aus meiner Sicht die Liebesbeziehungen. Dadurch, dass sie erzwungen wirken, hätte man sie komplett weglassen können. Bei mir entstand deshalb der Eindruck, als ob die Autorin so viele verschiedene Themen anschneiden wollte, wie es nur ging.

Fazit

Viele Themen in »Children of Blood and Bone« lassen sich auf die heutige Zeit übertragen, was den Hype erklären dürfte. Ich könnte mir vorstellen, dass diejenigen, die bereits mehrere Bücher im Fantasy-Bereich gelesen haben, etwas enttäuscht werden könnten, weil die Handlung für sie ziemlich früh vorhersehbar wird. Wenn man aber darüber hinwegsehen kann, wird es nie langweilig und es ist lobenswert, dass sie Autorin den jungen Lesern das Thema Diskriminierung nahebringen will.

 

Bibliografische Daten
Titel: Children of Blood and Bone
Autorin: Tomi Adeyemi
Verlag: FISCHER Jugendbuch
ISBN: 978-3-8414-4029-7
Seitenzahl: 624
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reihe: Children of Blood and Bone (Band 1)
nächster Band: Children of Virtue and Vengeance

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